reihe:alice:alice-erster_akt
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====== Alice - Erster Akt ====== | ====== Alice - Erster Akt ====== | ||
+ | In einem kleinen, trockenen Kellerraum liegt ein schwarzhaariges, | ||
- | Mein Blick schweift durch den Raum und bleibt | + | Immer wieder bleibt ihr Blick an der Uhr hängen, die nur schemenhaft im Zwielicht zu erkennen sein kann. Das monotone |
- | Langsam erhebe ich mich von dem knarzendem alten Holzbett. Ich hab schon leichte Rückenschmerzen bekommen. Verdammter Psychofritze. Wie konnte ich nur so unvorsichtig sein und mich hier einsperren lassen. Na ja, hätt' ja nicht ahnen können | + | Schließlich steht sie auf, wandert durch den Raum zur Tür, lauscht einen Augenblick, ob auf der anderen Seite etwas Verdächtiges zu hören ist und schaltet das Licht ein. Einen kurzen Moment lang ist sie geblendet und kneift die Augen zusammen, dann gewöhnt sie sich an die matte Helligkeit, der kleinen Deckenlampe. Der Kellerraum wirkt im Licht überraschend freundlich. So als hätte |
- | Sehe mich erneut im Raum um. Taste die Wände | + | Die Wände |
- | Blicke in den Spiegel. Ein 12-jähriges | + | Jetzt ist es still im Raum. Das Mädchen |
+ | Ein hochgewachsener Mann mittleren Alters betritt das Zimmer. Er trägt | ||
- | Mein Blick wendet sich von meiner | + | „Wie geht es meiner |
- | Ein leises Klimpern reisst mich aus meinem Gedankengang. Ach ja stimmt, da war noch die kleine vermaledeite Seele meines letzten Opfers. Ich wollte sie mir aufheben. Schaue herab. Links an meinem Hosenbund hängt an einem dunkelblauen Lederriemen ein Aufbewahrungsglas. Darin: ein weißes Rundes Ding mit zwei Augen. Starrt mich angsterfüllt an. Dumme Seele. Beachte sie nicht weiter. Die Erkundung meines " | + | Das Mädchen antwortet |
- | Werde erneut aus meinen Gedanken gerissen. Diesmal ist es aber das Klopfen an der Tür. Seine Stimme ertönt. Er kündigt an, reinzukommen, | + | „Möchtest du mir nicht sagen, wie du heißt? Ich bin Christian.“ |
- | "Was willst | + | „Alice“, |
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+ | „Deine Augen sind sehr interessant. Rot und schwarz, das ist sehr selten. Weißt | ||
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+ | Alice deutet ein Schulterzucken an. Alles an ihr wirkt abweisend. | ||
+ | „Du scheinst mir nicht zu trauen. Das kann ich dir nicht verdenken. Du bist bei mir eingebrochen und jetzt halte ich dich hier fest. Aber dein Misstrauen ist völlig unbegründet. Wenn wir uns erst besser kennengelernt haben, wirst du sehen, dass ich dir nichts tue“, Christian unterbricht sich, denn Alice weicht erneut einen halben Schritt zurück. Ihr Blick wandert kurz über seine Statur, als ob sie abschätzen wollte, wie ihre Chancen bei einer direkten Konfrontation stünden. | ||
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+ | Christian macht eine beschwichtigende Geste. | ||
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+ | „Das klang jetzt vermutlich ganz falsch. Ein erwachsener Mann, mit einem eingerichteten Kinderzimmer im Keller. Klar, dass du die falschen Schlüsse daraus ziehst. Aber so ist es nicht. Ich bin Arzt im „Psychologischen Kinder- und Jugendkrankenhaus St. Bernadette“. Da behandle ich Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft | ||
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+ | Alice deutet ein Kopfschütteln an. Ihre Mine bleibt unergründlich. | ||
+ | „Beptus ist eine Fieberkrankheit, | ||
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+ | Alice richtet sich etwas auf, scheinbar hat Christian ihr Interesse geweckt. In vertraulichem Plauderton fährt er fort: „Ich untersuche, welche Auswirkungen Beptus auf das Verhalten der Kinder hat. | ||
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+ | Stressresistenz, | ||
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+ | „Du bist hungrig, natürlich bist du das. Auf der Straße ist es sicher schwer, satt zu werden. Ich bringe dir gleich etwas und dann erzähle ich dir mehr von meiner Arbeit und wie du mir-“ | ||
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+ | Weiter kommt er nicht. Ohne Vorwarnung zischt das Messer durch die Luft und bohrt sich fast frontal in den Hals des Arztes, der mitten im Satz unterbrochen wird und röchelnd nach Luft schnappt. Er hebt die Hand an den Hals, doch sie sinkt kraftlos wieder an seine Seite. In seinen Augen spiegeln sich Unglauben und Überraschung. Schon werden ihm die Knie weich, er geht zu Boden. Das Röcheln wird zu einem nassen Gurgeln. Nach wenigen Sekunden erstirbt auch dieses Geräusch und sein Blick zerfasert. Nur sein Körper zuckt noch eine Weile unter Krämpfen. Eine Blutlache bildet sich unter seinem Hals. Als sein Kopf zur Seite rollt, quillt auch aus Mund und Nase Blut. | ||
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+ | Alice tritt an den Toten heran, zieht ein kleines Einmachglas aus dem Hoodie und öffnet es einen Spaltbreit. Ein sonderbares Geräusch vibriert einen kurzen Augenblick in der Luft und ein Lächeln gleitet über das Gesicht des Mädchens. „Danke für deine Lebensenergie“, | ||
+ | Das Einmachglas verschwindet wieder im Hoodie. Mit einiger Anstrengung zieht sie das Messer aus dem Hals des Toten. Sein Hemd lässt sich recht einfach aufreißen, die Knöpfe springen in alle Richtungen davon und kullern über den Boden. Den Bauch aufzuschneiden | ||
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+ | Nachdem das Mädchen ihren Hunger gestillt hat, schlendert sie zum Kleiderschrank hinüber. Das Einmachglas wird sorgsam und vorsichtig vor dem Spiegel platziert. Eine durchsichtige milchige Wolke bewegt sich darin. | ||
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+ | Hoodie und Hose sind nass und blutbesudelt. Alice entledigt sich dieser und wirft sie auf einen unordentlichen Haufen. Unter der Kleidung kommen Verbände zum Vorschein, die ihre Arme und Beine einhüllen. Auch sie sind nass vom Blut, genauso wie ihre Unterwäsche. In Ermangelung frischer Verbände wäscht sie ihre alten flüchtig in dem kleinen Waschbecken und hängt sie über den Nachtspeicherofen zum Trocknen. Um die Wartezeit zu überbrücken, | ||
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+ | Einige Zeit später verlässt Alice das Haus. Die Nacht empfängt sie mit warmer, weicher Dunkelheit, hier und dort durchbrochen von gelben Inseln aus Licht, wo die Straßenlaternen ihr einen Pfad erhellen, den sie nicht benötigt. Behutsam taucht sie in die Schatten | ||
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+ | ==Fußnote: | ||
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+ | Autor: | ||
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+ | AliceChan36 | ||
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+ | Veröffentlicht | ||
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+ | Im Fandom Creepypasta Wiki 05.08.2014 | ||
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+ | ==Änderungen: | ||
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+ | Wechsel der Erzählperspektive von Ich-Erzähler zum neutralen Erzähler | ||
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+ | Setting detaillierter ausgearbeitet | ||
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+ | Nebenfigur detaillierter ausgearbeitet | ||
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+ | Dialog hinzugefügt, | ||
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+ | Mordhergang realistischer ausgearbeitet | ||
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+ | Seelensammeln ersetzt mit Lebensenergie, | ||
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+ | Logikfehler an vielen Stellen korrigiert | ||
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+ | Umgeschrieben durch [[autor: | ||
- | Beim Anblick seiner knurrt mein Magen. Kann mich nicht mehr beherrschen. Muss meinen Hunger stillen. Blitzschnell schieße ich auf ihn los und ramme das Messer in den Bauch. Er keucht auf. Taumelt. Wittere meine Chance und reiße ihn zu Boden. Ich mag es, wenn meine Opfer hilflos am Boden liegen. Das Messer bohrt sich mehrere Male in den Bauch- und Brustbereich des Mannes. Schmerzensschreie. Musik in meinen Ohren. Die Klinge durchdringt das Fleisch mit Leichtigkeit. Nach 27 Stichen stoppe ich. Rote Flüssigkeit hat sich überall verteilt. Auch auf mir. Ist ja unausweichlich. Aber er atmet noch. Lege das Messer beiseite und stecke meine Hand in seinen geöffneten Bauch. Einige unwichtige Organe werden entfernt und achtlos durch den Raum geworfen. Bei der Leber zögere ich kurz, stopf mir diese dann in den Mund. Der süßlich-metallische Geschmack des Blutes gepaart mit dem milden Geschmack der Leber erfreut meine Geschmacksknospen und meinen Magen. | ||
- | Schneide ihm noch die Brust auf und entwende die Seele. Lasse mein Opfer dann verbluten. "Bye then, Mr Seelenklempner.", | ||
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