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reihe:sleepless:sleepless_rising_teil_3

Rising III:

Kapitel 1: Vorgeplänkel

Die Eingangstür öffnet sich zischend. Die Gruppe tritt ins Gebäude. Ein kleiner weißmaskierter in einem zerrissenen schwarzen Anzug. Ein unheimlicher Kerl mit dunkeln Augenringen. Ein junges Mädchen mit einem roten und einem schwarzen Auge. Und meine Wenigkeit. Der Zeitpunkt der Rache ist gekommen.

Something Worse, Vergo, Alice und ich. Die wohl unheiligste Allianz gegen ein einziges Mädchen? Fast könnte man Sunny bemitleiden. Sie wird es bereuen, dass sie sich mich zum Feind gemacht zu haben. Doch schon seit ich sie zum ersten Mal in der Bar sah, hatte ich ein seltsames Gefühl. Das Gefühl als kenne ich sie von irgendwoher. Soll mir egal sein.

Das Laboratorium ist in viele Forschungsräume unterteilt. In einem von denen befindet sich das Ziel meiner Rache. „Was ist, wenn Sunny weiß, dass wir kommen Sleepless?“, fragt mich Alice mit trockener Stimme. Gehe weiter durch den ellenlangen Gang. Viele Eingänge und Abzweigungen finden sich in diesem sterilen, weißen Flur.

„Sie kann nicht entkommen. Das weiß sie. Doch sie wird vorbereitet sein.“, gebe ich zurück ohne sie anzuschauen. Sie wird sich im Biochemischen Labor befinden. Direkt über uns. Bleibe stehen. Der Trupp tut es mir gleich. Schaue an die Decke. Grinse breit. „Worse?“, spreche ich meinen mächtigen Verbündeten an. Er brummt zum Zeichen, dass er zuhört.

„Kündige unser Kommen an und spreng bitte direkt über dir die Decke.“, befehle ich weiterhin grinsend und bewege mich mit Vergo und Alice zum Aufzug. Will nicht vom Impuls erfasst werden. Worse schaut mich grimmig an. Er muss es wirklich hassen Befehle von mir zu bekommen. Mir egal. Solange es so läuft, wie ich es geplant habe. Der Aufzug kommt. Die Tür öffnet sich. „Jetzt!“, rufe ich, während sich die Aufzugtür wieder schließt. Sind gleich ein Stockwerk höher. Ein lauter Knall. Gefolgt von einem leichten Beben.

Die Aufzugtür öffnet sich. Der Flur ist kürzer. Ein Gang geradeaus. Eine einzige Tür am Ende des Ganges. Auf einem Schild neben der Tür steht „Biochemisches Labor“. Wir haben unser Ziel erreicht. Vorfreude überkommt mich. Höre ein Kichern neben mir. Vergo freut sich genauso. Alice sieht konzentriert aus. „Lasst den Spaß beginnen“, sage ich euphorisiert. Meine Hände zittern vor Aufregung.

Gehen auf die Tür zu. Trete diese ein. Betreten ein riesiges Labor. Überall technische Messgeräte. Verschiedene Flüssigkeiten in Messbechern und Phiolen. Beine und Arme aus Metall sind auf verschiedenen Tischen verteilt. Der Raum ist in einem gedämpft grünen Licht getaucht. Die Stille in diesem Labor ist fast erdrückend. Eine Person sitzt an einem Schreibtisch in der Mitte des Raumes. Blickrichtung unsere Tür. Sie mustert uns. Mit einem lilafarbenden und einem grünen Auge. Brünette, glatte, lange Haare. „Willkommen Sleepless, Vergo, Alice und Worse.“, begrüßt sie uns mit emotionsloser Stimme.

„So sehen wir uns wieder, Sunny.“, gebe ich grinsend zurück. Worse ist durch das Loch in den Raum hochgesprungen. Vergo setzt sich an eine Tischkante. Gehe langsam auf den Schreibtisch zu. Alice direkt neben mir. Worse steht finster lächelnd an der Seite. „Du hast also einen Pakt mit dem Teufel geschlossen Sleepless.“, sagt sie auf Worse deutend. Lache laut auf. Sie blickt mich direkt an. Mal sehen ob sie es noch immer kann. Gleich wirst du sterben Sunny. Habe vor aufzuschlitzen. Dich ausbluten zu lassen.

Sunny hebt eine Augenbraue. „Sie versucht in deine Gedanken einzudringen Raphael. Ich habe es verhindert. Sie wird uns nicht mehr lesen können.“, sagt Lars in meinem Kopf. Nicke stumm. „Du hast es sogar geschafft dich mit Lars zu verbünden? Das wird es etwas schwerer gestalten.“, gibt Sunny zu. „Nicht schwerer. Unmöglich, Miststück!“, rufe ich herablassend. Ziehe mein Skalpell.


Kapitel 2: Der Kampf beginnt

„Genug gelabert!“, brüllt Worse und schnipst mit seinem Finger. Die Luft um Sunny verzerrt sich. Sie stößt sich vom Schreibtisch weg. Ich springe nach hinten. Eine Druckwelle sprengt den Tisch in tausende Teile. „Du sollst Sunny töten Bastard!“, brülle ich Worse an. Er grinst. Zuckt mit den Achseln.

„Steh mir nicht im Weg oder du wirst sterben.“, sagt er kalt. „Dasselbe wollte ich auch gerade sagen.“, gebe ich genauso kalt zurück. „Vergesst mich nicht.“, kommt von Vergo, der sich neben mich gestellt hat. Alice schweigt.

„Vorsicht, Skalpell von links.“, warnt Lars. Ducke mich. Spüre einen Luftzug, der knapp über meinen Kopf hinwegfegt. Was zum Teufel. Stehe wieder. Schaue nach links. Jemand ist aus einer dunklen Ecke des Labors geschritten. Erkenne ihn. Kalter Schauer, der meinem Rücken entlang läuft.

„Was. Zum. Teufel?“, stoße ich perplex hervor. Die Person, die ein Skalpell nach mir warf, hat schulterlange, braune Haare. Ein grünes und ein blaues Auge. Trägt einen schwarzen Schal, eine braune Lederjacke. „Sleepless, du hast mir gar nicht erzählt, dass du einen Zwillingsbruder hast.“, sagt Alice trocken.

„Habe ich auch nicht.“, sage ich gedanklich abwesend. Was hat das zu bedeuten!? Da steht jemand, der genauso aussieht wie ich. Er hat sich mit Skalpellen bewaffnet. Er ist ich. Könnte es sein. „Erinnerst du dich? Deine Bezahlung.“, sagt Sunny, die uns nun mit ihrem Metallstab bewaffnet entgegensteht.

Sie hat mir mein Blut abgenommen. Dafür!? Sie hat mich geklont? Hat sie dieses Treffen schon so lange vorausgeplant!? Knirsche mit den Zähnen. „Vergo, Alice? Kümmert euch um diese Kopie und nehmt die hier.“, befehle ich den beiden und reiche Vergo und Alice jeweils eine Spritze mit gelblicher Lösung. Hatte sie mir noch aufgehoben. Sie nehmen jeweils eine und nicken. „Glaube nicht, dass dieser Sleepless meine Schwächen hat, also sieh dich vor Alice.“, sage ich ihr nachdenklich.

Meine größte Schwäche. Kann keine Kinder angreifen. Wie aufs Stichwort tritt ein Mädchen an Sunnys Seite. Ein kleines Mädchen, mit einem Skalpell. Kenne sie. Werde allmählich wütend. Sunny hat Jane gefunden. Das Mädchen, dass ich vor den Kinderschändern gerettet habe. Scheiße. Sunny hat genau geplant.

Jane springt auf mich zu. Weiche aus. Sie versucht immer und immer wieder zuzustechen. Lars sieht jeden Angriff voraus. Kann jedes Mal ausweichen. Könnte sie jedes Mal töten. Aber. Sie ist noch ein Kind. „Was tust du da du Schlappschwanz! Töte sie endlich!“, brüllt Worse herablassend, während er sich Sunny zuwendet.

Will nicht gegen sie kämpfen. Kann nicht zulassen, dass Kinder verletzt werden. „Leg das Skalpell weg Jane.“, versuche ich sie zu beschwichtigen. Ihre Augen sehen glasig aus. Sie sieht abwesend aus. Sunny kontrolliert sie. Meine Schwäche gegen mich benutzen. Würde es wohl genauso tun. Janes Bewegung reißt mich aus meinen Gedanken.

Sie sticht zu. Weiche aus. Gleich danach ein Schlag von rechts. Kann in der Drehung gerade noch ausweichen. Schlag war eine Finte. „Vorsicht, ein Tritt.“, warnt Lars. Der war gut. Kann nicht mehr ausweichen. Der Tritt sitzt. Werde von den Beinen geschleudert. Seit wann können Kinder so gut kämpfen!?

Stechender Schmerz. Ihr Skalpell tritt in meine Schulter ein. Keuche auf vor Schmerz. Sie ist nicht zielsicher. Sie holt aus. Zielt auf meinen Hals. Kurz bevor sie trifft sackt sie zusammen. Bewegt sich nicht. Nur die Augen. Sie ist gelähmt. Sehe wie Alice daneben steht. Eine leere Spritze in der Hand. „Danke Alice.“, sage ich. Sie nickt und wendet sich wieder meiner Kopie zu. Stehe auf. Stolpere zurück. Der Schmerz lähmt meinen rechten Arm. Verdammt.

Nehme mein Skalpell in die linke Hand. Dann soll es wohl so sein. Gewöhne mich schnell an den Schmerz. Nichts wird mich an meiner Rache hindern.

Schaue mich um. Alice und Vergo setzen meiner Kopie erfolgreich zu. Sie flankieren ihn. Stechen zusammen zu. Druckwellen und lautes Knallen zeigen mir, dass Worse permanent Impulse auf Sunny abfeuert. Sehe, wie sie dem immer wieder erfolgreich entgeht. Sunny steht mit dem Rücken zu mir. Meine Chance. Ich schieße auf sie zu. Bin zu laut. Sie hört mich. Dreht sich blitzschnell um und schlägt mit dem Metallstab nach mir.

Kann dem knapp ausweichen. Meine Bewegungen sind nicht mehr so flüssig. „Vorsicht. Impuls von Something Worse!“, warnt Lars. Schaue zu ihm. Sehe wie Worse schnippst. Springe von Sunny weg. Sie tut dasselbe in die entgegengesetzte Richtung.

Eine Erneute Druckwelle zerstört einige Konservierungsgeräte. Bastard. „Vorsicht. Hinter dir!“, kommt von Lars. Wirbel um. Mein Klon holt aus. Ducke mich weg. Trete nach seinen Beinen. Treffe ihn. Er fällt. „Gebt der billigen Kopie den Rest ihr beiden!“, rufe ich Alice und Vergo zu. Wende mich wieder Sunny zu. Mein Adrenalinspiegel lässt mich meinen Schmerz vergessen.

Sie ist damit beschäftigt Worse anzugreifen. Bewege mich so schnell und leise wie möglich auf sie zu. Sie entgeht permanent den explodierenden Impulsen von Worse. Sie ist nah genug dran ihn zu treffen. Genau wie sie nun in meiner Reichweite ist. Lege das Skalpell in meine rechte Hand. Hole aus. Schlage mit der linken Faust zu. Treffe ihr Gesicht. Mit voller Härte. Sie verliert den Halt. Fällt zu Boden. Lässt ihren Stab fallen.

Trete ihren Metallstab weg. Fixiere ihre Arme mit meinen Knien. Schaue sie erhaben an. Endlich. Sie schaut mich an. Direkt in meine Augen. Dieses Gefühl. Als kenne ich sie schon lange. „Du erinnerst dich nicht oder Raphael?“, sagt sie emotionslos wie immer. Nehme mein Skalpell in die Linke. Halte es ihr an ihren Hals. „Nenn mich nicht bei meinem Namen Miststück!“, brülle ich sie an.

„Vorsicht. Hinter dir!“, brüllt Lars warnend. Zu spät. Ein Schlag gegen meinen linken Arm lässt mich mein Skalpell verlieren. Meine Kopie. Aber warum? Er war doch fast am Ende. Sehe Vergo und Alice am Boden krümmend. Sie leben noch. Muss etwas unternehmen. Er hat seine Skalpelle noch. Die Luft hinter meiner Kopie verzerrt sich. Eine Druckwelle. Meine Kopie wird pulverisiert. Verwandelt sich in Millionen von Blutspritzer. Bekomme das meiste ab. Worse hat mich gerettet?

„Das habe ich nicht für dich getan Sleepless, es gibt nur einen, der dich töten darf.“, sagt er grinsend und schreitet auf Sunny zu. Knie noch immer auf ihren Armen. „Sleepless. Geh weg von ihr oder stirb mit ihr, doch ich werde derjenige sein, der ihrem Leben ein Ende setzt!“, sagt Worse fast schon hysterisch.

„Sleepless. Willst du wirklich den Pakt mit ihm durchziehen!? Du weißt selber was für ein Verräter er ist. Willst du, dass sein Fluch bricht? Willst du mitverantwortlich sein, wenn dieser Gestörte die Welt vernichtet!?“, brüllt Sunny das erste Mal. Kurz bin ich verwirrt. Dann beginne ich laut zu lachen. So herzhaft wie selten. Es bestätigt sich jedes Mal wieder.

„Im Angesicht des Todes bettelt jeder.“, verhöhne ich meine todgeweihte Gegnerin. Stehe langsam auf. Überlasse es Worse, dem ein Ende zu setzen.

„Was mit der Welt passiert interessiert mich nicht. Wenn ich sterben muss, dann ist es halt mein Schicksal.“, sage ich finster lächelnd und gehe einige Schritte zurück. Mir ist zwar egal, ob ich sterbe, aber Sunnys Tod will ich miterleben. „Verabschiede dich Sunny.“, sagt Worse grinsend. Er schnippst. Der Impuls vernichtet ihren Körper. Nur Blutreste bleiben übrig.


Kapitel 3: Ende des Kampfes?

Grinse breit. Es ist vorbei. Sunny ist tot. Sie hat verdient, was sie bekommen hat. Endlich. Mein Plan hat funktioniert. Auch Alice und Vergo stehen wieder. Sie bluten. Haben aber überlebt. Sehr gut. „Das war nicht Sunny.“, kommt von Worse. Mein Grinsen erstirbt.

Worse schaut mich an. „Das waren nicht ihre Todesemotionen. Das hier war sinnlos. Mein Fluch bleibt. Das war nur ein Klon.“, sagt er wütend. Wirbel um. „Wie zum Teufel meinst du das!?“, brülle ich ihn an.

„Dasselbe Gefühl hatte ich auch, als ich deinen Klon tötete, Sleepless. Es waren keine echten Emotionen. Das bringt mir gar nichts! Aber vielleicht könnt ihr drei die nötigen Emotionen aufbringen.“, sagt er kalt und wendet sich gegen uns.

Scheiße. Habe genau das erwartet. Aber die Bemühungen waren umsonst!? „Alice! Vergo! Lauft! Ich übernehme ihn!“, rufe ich voller böser Vorahnung. Sie verstehen. Nicken. Laufen los. Höre ein Schnipsen. Die Luft um die beiden verzerrt sich. Blicke zum finster lächelnden Something Worse. „Niemand entkommt mir.“, sagt er kaltblütig. Eine laute Druckwelle. Schaue zum Ort der Druckwelle. Sehe nichts. Sie sind einfach weg. Kein Blut.

„Soll ich dich auch mitnehmen Sleepless?“, fragt mich eine bekannte Stimme neben mir. Mein Blick fällt auf eine große Kreatur mit Rabenkopf und einem nachtschwarzen Oberkörper. Es hat sie gerettet. Schüttel den Kopf. „Habe mit ihm eine Rechnung offen. Werde meine Geheimwaffe benutzen. Danke, Informant.“, sage ich zum Abschied. Es blickt mich an. Nickt. Verschwindet.

Something Worse sieht wütend aus. „Sleepless, du bist ein verdammter Narr und ein Ärgernis. Es wird mir ein Vergnügen sein dich zu töten.“, sagt er bebend vor Zorn. Grinse ihn höhnisch an. „Auf diesen Moment habe ich mich schon lange gefreut. Werde ES endlich einsetzen.“, sage ich und hole zwei Spritzen aus meiner Tasche. Beide Spritzen haben die durchsichtige Lösung. Höre noch die Warnung von Einauge in meinen Erinnerungen.

„Benutze diese Lösung nur dann, wenn du weißt, dass du einen Kampf nicht überlebst. Zu 50% endet die Nutzung dieser Lösung tödlich.“, murmel ich die Warnung leise nach. Kein Augenblick wäre passender.


Kapitel 4: Etwas viel Schlimmeres

Worse beginnt schallend zu lachen. „Willst du mich etwa mit einer Krankheit infizieren? Ich habe ja so Angst!“, verspottet er mich Arme verschränkend. Grinse ihn an. „Deine größte Schwäche ist deine Arroganz, Worse. Wer sagt denn, dass ich dich spritzen will.“, erwidere ich nun finsterer grinsend. Er hebt eine Augenbraue.

Ziehe meinen Ärmel hoch. Injiziere mir zweimal die durchsichtige Lösung. Wenige Sekunden vergehen. Mein Körper beginnt zu zucken. Verkrampft sich. Falle zu Boden. Habe Spasmen. „Beenden wir das Trauerspiel.“, höre ich Worse amüsiert sagen. Die Luft um mich herum verzerrt sich. Eine Druckwelle. Spüre nichts. Mein Körper entspannt sich. Kann aufstehen. Mir ist nichts passiert. Habe dem Impuls widerstanden.

All mein Schmerz ist vergangen. Kann meine Arme wieder ohne Schmerzen bewegen. Fühle mich eigenartig. Irgendwas ist anders. Schaue meine Hände an. Sie sehen normal aus. Fühle mich mächtiger.

Der Impuls war dennoch heftig. Das so schon gedämpfte Licht ist noch schwächer geworden. Worse schaut mich ungläubig an. „Nette Spezialeffekte, Sleepless. Dein grünes und dein blaues Augen leuchten nun. Super Wirkung.“, spottet er. Was hat er gesagt? Sehe einen Spiegel in der Nähe. Der Raum ist düster, aber nicht komplett dunkel. Aus dem Spiegel schaut ein Umriss mit einem grün- und einem blau leuchtenden Auge zurück. Was zum!?

Wieder verzerrt sich die Luft um mich. Instinkt sagt, dass keine Gefahr besteht. Druckwelle. Fühle keinen Schmerz. Schreite unbeschadet auf Worse zu. Er stockt. Feuert noch einen auf mich ab. Keine Wirkung. Stehe nun vor ihm. Hole aus. Schlage mit einer Wucht zu, die ich nie für möglich gehalten habe. Worse wird gegen die nahe gelegene Wand geschleudert. Schieße schneller als je zuvor auf ihn zu. Prügel auf ihn ein. Immer und immer wieder.

Seine Haut scheint aufzureißen. Doch er blutet nicht. Er leuchtet violett. Habe davon gehört. Jetzt wird Worse mächtiger. Er hält meine Hand auf. Grinst mich böse an. Boxt mit der anderen in meinen Magen. Keuche auf. Seine Angriffe kommen schneller als meine. Selbst Lars kann nicht schnell genug reagieren.

Lasse von ihm ab. „Glaubst du wirklich, dass DU, ein jämmerlicher Mensch, mich aufhalten kannst!?“, höhnt er unmenschlicher denn je. Bezweifle, dass ich ihn noch lange aufhalten kann. Er stürmt auf mich zu. Holt dabei aus. Will mir ins Gesicht schlagen. Schaffe es, seine violett leuchtende Faust aufzuhalten. Etwas ist seltsam. Das Leuchten wird bei meiner Berührung schwächer. Kann es sein!? Lege meine andere Hand auf seinen Brust. Das Leuchten wird auch da schwächer. Worse keucht. Entreißt sich mir. Schlägt zu. Trifft mich an der Kehle. Der Schlag sitzt.

Falle zu Boden. Worse tritt auf mich ein. Auf Magengegend. Brusthöhe. Kopf. Beine. Überall treffen mich seine Tritte. Reize dringen durch meine Nervenbahnen in mein Hirn. Signalisieren mir unübertreffbaren Schmerz. Bin besiegt. Liege einfach nur noch da.

Spüre, wie meine Organe Schaden nehmen. Werde an meinen Haaren hochgezogen. Schaue einem höhnisch grinsendem Worse ins Gesicht. „Du hast dich gut geschlagen Sleepless. Für einen Menschen. Doch es endet nun.“, sagt er erhaben.

„Du bist hier ein Mensch. Deine Arroganz übertrifft die jedes einzelnen Menschen. Ich könnte dich glatt 'Monster' nennen, Worse.“, gebe ich zurück. Spucke ihm Blut ins Gesicht. Er grinst.

„ Wenn ich dir zeigen könnte, was für ein Monster ich wirklich bin, würde dir das Hirn aus den Ohren quellen Sleepless“, erwidert Worse grinsend. Spüre, wie etwas durch meinen Bauch dringt und es wieder verlässt. Mein Skalpell. Muss einen Schmerzensschrei unterdrücken. Werde ihm nicht die Genugtuung geben und schreien. Falle zu Boden. „Leb wohl, Sleepless.“, verabschiedet er sich und geht lachend davon. Schaue ihm hinterher. Bastard. Der Schmerz raubt mir die Sinne. Kämpfe mit aller Macht dagegen an. Es wird dunkler und dunkler. Bevor die Ohnmacht mich umfängt, fühle ich, dass ich bewegt werde.


Epilog: Nach dem Kampf

Meine Augen reißen auf. Kann mich nicht bewegen. Sehe nur die Zimmerdecke. Höre blubbernde und piepende Geräusche. Will schreien. Mich bewegen. Bin komplett fixiert. Fühle mich eigenartig schwach.

„Doktor, er ist wach.“, höre ich eine mir unbekannte Stimme. Schritten. Ein Gesicht erscheint vor meinem Blickfeld. Ein nur zu bekanntes Gesicht. „Willkommen zurück Sleepless.“, sagt die ebenso bekannte, emotionslose Stimme. Sunny.

„Keine Angst. Ich habe nichts mit dir vor.“, erklärt sie knapp. Hat sie mich gerettet? Warum!? Sie ist meine Feindin. Warum rettet sie ihren Feind?

„Doktor Corey. Sein Blut.“, sagt die mir unbekannte Stimme. „Ich weiß“, erwidert sie. „Er ist nun nicht länger ein menschliches Wesen.“, fügt sie mit einem Blick in meine Augen hinzu.

Fortsetzung folgt….


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