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Cyberpunk - RED Alert - Deadline

I.

04. Januar 2088 – in den Hood-Laboren – 20:24 Uhr Ortszeit…

Seit mehr als 16 Jahren hielt man ihn gefangen. Nicht mehr wert als ein beliebiges Versuchskaninchen, das nach Futter gierte und ein Leben in Panik und Angst fristen musste. Den vollmundigen Versprechungen eines Doktor Wayne ausgeliefert, der noch nicht einmal die Hälfte von dem gehalten hatte, was er sagte. Immer wieder versprach er Alex Burton, ihn auf freien Fuß zu setzen. Ihm die Freiheit zu geben. Jedes Jahr – pünktlich wie ein Uhrwerk; doch es wurde immer wieder verschoben.

Es müssten noch weitere Tests gemacht werden, bevor man ihn entlassen könne. Die Ergebnisse seien noch nicht zufriedenstellend. Wöchentlich eine neue Injektion. Neue Studien. Weitere Messwerte – doch keine Freiheit. Ein ehemaliger Worker, der einen Polizisten erschossen hatte, besaß keine verfügbaren Rechte mehr. Was hätte Alex Burton auch tun sollen? Sich weigern? Man hätte ihn wieder ins Staatsgefängnis überführt, wo er in eine Einzelzelle gesperrt worden wäre. Hier in den Hood Laboren hatte er wenigstens einen eingeschränkten Ausgang, wenngleich er immer von bewaffneten Kampfrobotern begleitet wurde. Dennoch konnte er den weitläufigen Park des Anwesens betreten und das schöne Wetter genießen, wenn er nicht gerade bei einer Sitzung mit Dr. Wayne anwesend sein musste.

Früh erfuhr er vom Tode seines Freundes Noah Johnson. Man sagte ihm, dass dessen Nieren plötzlich versagt hätten. So richtig glauben konnte es Alex aber nicht, wenngleich er sich nicht mehr sicher war, was er überhaupt noch glauben sollte. Viele Pfleger und Assistenten des Doktors waren zwar höflich und manchmal auch zuvorkommend, dennoch erkannte Alex in ihren Augen, dass etwas nicht stimmte. Im Grunde sahen sie in ihm nur eine weitere Nummer. Einen Patienten, der nichts wert war.

Schnell verflogen diese Gedanken wieder, wenn Dr. Wayne eine weitere Sitzung im Labor anordnete. Seine Forschung glich immer mehr einem infantilen Theaterstück, in dem das Versuchskaninchen abermals und immer wieder aufs Neue seine Kunststückchen aufführen sollte. Heute Abend sollte es so weit sein. Dr. Wayne hatte die Endphase seines chemischen Experiments erreicht. Nicht mehr lange, und die Welt der Wissenschaft würde ihm zu Füßen liegen. Anders als sich womöglich der Doktor fühlte, so überkam Alex ein leichter Anflug von Panik. Schnell verabreichte man ihm ein Beruhigungsmittel, welches eine Benommenheit zur Folge hatte. Stunden schienen zu vergeben, bevor er wieder klar sehen konnte. Alex lag auf einem stählernen Tisch, der von einer Operationslampe bläulich angestrahlt wurde. Seine Hände und Füße waren mit Lederriemen fixiert. Nur der Kopf ließ sich leicht bewegen – diese Situation war mehr als unbehaglich. Schritte waren zu hören, dann ein Poltern, und wenig später trat ein Mann in sein Blickfeld, dessen Gesicht ihm nur allzu gut bekannt war. Es war niemand anderes als…

„Dr. Wayne. Kommen Sie wieder, um ihre Laborratte zu quälen? Wie die ganzen Monate und Jahre zuvor auch?“ In Alex Burtons Stimme lag ein Hauch von Ironie. Er konnte sich die Antwort schon denken.

„Mein lieber Alex. Ich sagte doch, dass ich noch mehr Ergebnisse brauche, um deinen Zustand genauer beurteilen zu können. Doch – und glaube mir, wenn ich es sage, - wir machen Fortschritte!“

„Bisher habe ich nicht viel davon mitbekommen. 16 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Zunächst haben sie mich zappeln lassen wie einen Fisch. Elektroschocks haben sie mir verabreicht. Danach sollte ich täglich in den Isolationsraum mich körperlich verausgaben, und wozu das Ganze?! Ich bin doch nur ihr hilfloses Lustobjekt, Doktor!“

Als Dr. Wayne dies vernahm, trat er ganz dicht an Alex’ Gesicht heran und zeigte hämisch sein Grinsen: „Lust verspüre ich nur, wenn Du anfängst, vor Schmerzen zu schreien, mein lieber Alex. Heute allerdings ist die große Stunde! Ich habe alles genau berechnet. Es ist nur noch ein kleiner Schritt und dann ist es endlich vollbracht.“

„Was genau meinen Sie?“, wollte Alex wissen.

„Beptus! Nichts weiter… ein Virus, - modifiziert - dazu erschaffen, die Gene zu manipulieren! Es wird dir gefallen, und mir erst recht! Wenn alles klappt, dann wirst Du mir noch dankbar sein, Alex.“

„Das wage ich mal zu bezweifeln!“, die anfängliche Angst verwandelte sich mit jeder Minute in Wut, Wut auf Dr. Wayne, ja – sogar Hass. Noah hatte man ihm genommen. Ihn in die Fänge eines verrückten Wissenschaftlers gedrängt. Seines Lebens beraubt. Und nun sollte er noch dankbar dafür sein? Alex konnte nichts, aber auch rein gar nichts Gutes mehr fühlen. Sein Herz war zerbrochen, jegliche Menschlichkeit im Inneren seiner Seele war verstummt und hatte Platz gemacht für Zorn, Hass und Rachegelüste. Als Noah starb, war auch ein Teil seines guten Wesens gestorben. Zwar war er immer noch ein Mensch – doch ein Mensch, der vom Bösen beseelt wurde und nun in sich gekehrt auf Vergeltung pochte.

„Weißt Du,“ begann Dr. Wayne wieder das Gespräch, „eigentlich weiß ich selber nicht, warum ich Dir das Glück beschere, als erster das modifizierte Beptus zu erhalten. Doch ich möchte da auf Nummer sichergehen, wenn Du verstehst, was ich meine – aber klar doch, das tust Du doch… oder?“

Ins Sichtfeld von Burton trat nun eine Spritze hervor. Sie war befüllt mit einer hellgrünen Flüssigkeit, die nichts Gutes zu versprechen schien. Langsam, fast bedächtig legte Dr. Wayne die Spritze an und entleerte diese in die hervortretenden Adern von Alex Burton. Zu Anfang ein stechender Schmerz, der sich seinen Weg durch den gesamten Körper bahnte, bis zum Gehirn, wo eine wahre Kaskade der Schmerzen ausgelöst wurde. Alex begann zu schreien, doch seine verzweifelten Rufe verhallten recht rasch in den Ecken des Labors:

„Ahhhh – waaas…. Was passiert… mit……MIR!?“

Alex spürte, wie sein gesamter Körper sich zu verändern schien. Seine Muskeln wurden kräftiger, sein Körpergewicht nahm im gleichen Maße ab. Seine Stimme verjüngte sich. Er spürte regelrecht, wie seine Haut straffer wurde. Ein Blick in Richtung des Doktors verriet, dass dieser vollends entzückt war, als sein „Beptus“ offenbar die erwartete Wirkung zeigte. Das Grinsen im Gesicht von Dr. Wayne wurde breiter als er bemerkte, dass die Augenfarbe von Alex Burton sich veränderte:

„Hervorragend! Einfach phantastisch! Es genügt meinen Anforderungen! Das ist einfach phänomenal. Ich bekomme endlich meinen Ruhm. ALEX! Verstehst Du dies?! Deine Augen haben nun zwei unterschiedliche Farben. Ein grünes Auge und ein blaues Auge – ein kleiner Nebeneffekt von Beptus. Sei unbesorgt – dies würde jeder wohl in Kauf nehmen, wenn er mitbekäme, dass sein Körper sich verjüngt.“

„Was zum Teufel…. Was haben Sie mit mir gemacht, Doktor!?“, der ehemalige Polizistenmörder war außer sich vor Zorn, die Schmerzen in seinem Körper waren noch immer spürbar. Alex war so voller Wut, dass er sich die Handgelenke an den Lederriemen wund scheuerte.

Doktor Wayne blieb währenddessen gelassen und ließ ein höllisches Gelächter erschallen. Ihm war anzusehen, dass er sich über das Leid seines Versuchskaninchens freute.

„Aber… Alex… Du scheinst nicht zu begreifen, was mit dir gerade passiert, oder? In der Regel ist Beptus tödlich – doch durch diese kleine Modifizierung bist du um mindestens achtzehn Jahre verjüngt worden.“

„Was sagen Sie da – Doktor?! Ich habe mich…“ – Alex konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, denn eine erlösende Ohnmacht überkam den kriminellen Patienten, sodass er den weiteren Verlauf des Abends nicht mehr mitbekam.


II.

07. Januar 2088 – in den Hood-Laboren – 08:00 Uhr Ortszeit…

Es war ein trister, grauer Morgen, wie so oft in Helligenstadt. Alex wachte auf. Es war allerdings kein reguläres Erwachen. Er wurde geweckt von leichten Schritten, die näher an sein Bett zu kommen schienen. Eine andere Person war in seinem Zimmer. Das erste menschliche Wesen, das er seit zwei Tagen zu Gesicht bekam.

„Wie geht es ihnen, Mr. Burton?“, drang es an sein Ohr. Es war eine junge, sanftmütige, weibliche Stimme, die ernste Besorgnis verlauten ließ.

Die Person trat aus der Dunkelheit in Alex’ Blickfeld und lächelte ihn etwas schüchtern an. Die junge Frau mochte vielleicht Ende Zwanzig sein. Ihre dunklen, beinahe kreisrunden Augen verrieten spürbare Empathie für ihn. Bekleidet war die junge Frau mit einem weißen Laborkittel und einer dunklen Jeans, die sich in der Dunkelheit des Raumes so wenig abhob, sodass ihr Körper mit dem Hintergrund zu verschmelzen schien.

„Wer sind Sie…“ fragte Alex erstaunt. „Ich kann mich nicht erinnern, sie hier jemals gesehen zu haben.“

„Das können Sie auch nicht – ich bin - sagen wir es mal so – relativ neu hier in den Laboren unterwegs.“ Sie trat näher und griff dabei in ihre Kitteltasche. Ein länglicher, metallischer Gegenstand kam zum Vorschein – war es eine weitere Spritze? Wollte man Alex wieder schlafenlegen? Was wollte diese mysteriöse Fremde von ihm?

„Was haben Sie mit diesem Ding da vor?!“- in Alex stimme lang ein leichter Anflug von Angst. Doch er versuchte sich so gut wie möglich zu beherrschen. Zwar war er nicht mehr gefesselt man Bett, wenngleich er sich heftig wehren würde, dann würde man ihm abermals strengere Bedingungen aufbürden, dies wusste der kleine Polizistenmörder und so ließ er alles widerstandslos über sich ergehen. Er spürte innerlich, dass er dieser jungen Frau so etwas wie Vertrauen entgegenbringen konnte. Ein weiterer Schritt – jetzt konnte er sogar ihren warmen Atem spüren.

„Vertrauen Sie mir, Mr. Burton. In dieser Spritze ist ein Serum, welches sie gegen die Einflüsse einer Stasis widerstandsfähiger macht. Ich ahne schon, was DIE mit ihnen vorhaben. Ich kann es einfach nicht zulassen, wenn Sie verstehen, was ich meine.“

„Wer sind sie?“, erwiderte Alex neugierig.

„Ein Gegner des Osaka-Konzerns; das können Sie mir glauben.“

Der Osaka-Konzern war der inoffizielle Geldgeber für die Experimente, die Dr. Wayne durchführte. Die meisten Forschungsprojekte wurden dazu verwendet, an Menschen Versuche durchzuführen, um das Leben in eine abnorme Richtung zu lenken. Meist gingen diese Experimente zu Lasten der Probanden aus, manche verloren ihr Leben, andere wiederum mutierten zu abscheulichen Wesen. Das alles bekam Alex am Rande mit und bei ihm hatte man erstmalig ein lebendes Experiment „gezüchtet“, das einen positiven Verlauf zu nehmen schien. Doch es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis man auch ihn töten würde – dafür wusste er einfach zu viel. Man hatte seinen Körper verjüngt. Seine Stimme wurde wieder so wie damals. Seine Kraft kam erneut, wie in Jugendtagen, und er fühlte sich besser denn je. Das er lediglich ein Experiment von Dr. Wayne war, degradierte die anfängliche Euphorie in eine unheilvolle Depression und Alex fühlte sich wie ein wertloser Spielball, den man für finstere Zwecke ausnutzte.

Die Spritze war gesetzt und ein kaum merkbares Gefühl von Kühle überkam seinen Körper. Dabei blickte er in die verführerischen Augen der unbekannten Frau, die ihm ein Schmunzeln schenkte.

„Wie… wie ist dein Name? Warum tust du das?“, seine Worte kamen nur noch sanft über seine Lippen und eine Sinnesempfindung von moderater Trägheit breitete sich aus.

„Sind wir schon Freunde, Alex? Das „Du“ habe ich dir bisher noch nicht angeboten. Doch sei unbesorgt. Ich möchte dir nur helfen. Dr. Wayne will dich nur benutzen und ich gebe dir mit diesem Serum lediglich die Chance, dem zu entfliehen.“

„Dein… Name?…“, fragte Alex schlaftrunken.

„Viktoria – doch auf der Straße nennt man mich „Bunny“ – Ich gehe jetzt wieder. Sie werden dich bald in einen dieser Stasistanks stecken. Doch jetzt bist du dagegen resistent. Mach es gut, Alex – wir sehen uns bestimmt bald wieder.“

Mit diesen Worten verließ die attraktive, junge Frau den Raum und ließ Alex mit all seinen Gedanken alleine in der Dunkelheit zurück.


III.

07. Januar 2088 – in den Hood-Laboren, Stasis-Abteilung – 10:15 Uhr Ortszeit…

„Es ist alles bereit, Doktor Wayne – das Objekt… ich meine, der Patient kann nun in Stasis versetzt werden.“ Mit leichter Nervosität hielt der Assistent des Doktors einen Tablet-Computer hoch und überreichte diesen Arnold Wayne. Der wiederum musterte die ihm gezeigten Daten streng. Hier ein paar Zahlen, da ein paar Striche mit dem Datenstift gesetzt, und schon spiegelte sich ein leichtes Lächeln auf den Lippen des verrückten Wissenschaftlers:

„Sie sollte sich mehr bei ihrer Arbeit konzentrieren, mein lieber Junge. Hätte ich hier diese Korrekturen nicht durchgeführt, dann wäre Alex Burton bei seiner Stasis jämmerlich verreckt. Wir wollten ihn durch die Kälte nicht gleich verbrennen, wenn Sie verstehen, was ich meine.“

Mit großen Augen sah der bleich gewordene Assistent den Doktor an und nahm zögerlich den kleinen Computer wieder an sich.

„Oh, entschuldigen Sie, Dr. Wayne. Ich war offensichtlich abgelenkt.“

„Herrje – Sie sind noch recht jung, von daher übersehe ich einfach mal ihre kleine Inkompetenz. Bitte führen Sie alles genauso durch, wie ich es angeordnet habe. Ich muss mich derweil um eine kleine Sache kümmern, die leider keinen Aufschub duldet. Wenn ich wieder zurückkomme, werden wir den Stasistank mit Burton zum Osaka-Konzern überführen. Haben sie das verstanden?“

„Aber ja doch, verstanden!“, erwiderte der junge Assistent mit ängstlichen Unterton.

„Fein! – wir sehen uns… später.“ Mit diesen Worten verließ Dr. Wayne die Stasis-Abteilung und würdigte dem Tank einen letzten zufriedenen Blick. Alles würde nach Plan laufen. Die Präsentation im Osaka-Firmensitz und seine erfolgreiche Forschungsarbeit, die es ermöglichte, eine relative Unsterblichkeit zu erlangen. Alex Burton war das perfekte Musterbeispiel geworden, das er zu präsentieren wagte. Alle anderen Versuchsreihen, waren nicht von mit Erfolg gekrönt gewesen. Dieser Moment – nein – dieses Gefühl, einen lebenden Patienten, der mit Beptus behandelt worden war, zu haben, ließ in Dr. Wayne eine Euphorie erstrahlen, die er bis zum heutigen Tage noch nie verspürt hatte. Wenn die Präsentation auf Zustimmung und Wohlwollen der Verantwortlichen bei Osaka treffen würde, wäre seine finanzielle und wissenschaftliche Zukunft auf Lebenszeit gesichert. Danach gäbe es keine weitere Verwendung mehr für diesen kleinen, kriminellen Polizistenmörder namens Alex Burton. Sicherlich müsste dieser entsorgt werden – doch es war später noch Zeit, darüber gründlich nachzudenken.


07. Januar 2088 – vor den Hood-Laboren, Nordeingang – 10:29 Uhr Ortszeit…

Viktoria war sichtlich nervös. Das hatte auch zwei triftige Gründe. Zum einen war sie keine offizielle Mitarbeiterin der Hood-Labore, die ihre Arbeit immer mehr im Verborgenen durchführten, und sollte eigentlich nicht hier sein, um Alex zu helfen. Zum anderen war sie inoffiziell eine kleinkriminelle Outsiderin, die größtenteils auf der Straße lebte. Sie nahm schon seit Jahren kein Xenoph mehr und kannte die fehlende Wirkung der Modedroge, die der Konzern, besonders aber die Osaka-Organisation, vertrieb. Wenn sie nur an diese Firma dachte, kam Hass in ihr hoch. Die gesamte Familie von Viktoria Masterson wurde damals, vor Jahren schon, durch den Osaka-Konzern ins Unglück gestürzt. Ihr Vater verlor unverschuldet seinen Job beim besagten Arbeitgeber und Viktoria musste von da an, schon als Teenager, sich mit Gelegenheitsarbeit herumschlagen. Ihre Jugend wurde von einem Tag zum nächsten zerstört. Da das Geld, welches sie verdiente, nicht ausreichte, um die Familie zu ernähren, und sich ihr Vater immer mehr dem Alkohol verschrieben hatte, musste Viktoria ihren Körper verkaufen und schlug damit eine kurze Laufbahn als Prostituierte ein, die sich den Gods als „Lustobjekt“ präsentierte. Sie fand den Mut zu dieser Tätigkeit allerdings erst, nachdem ihre geliebte Mutter verstarb und die enorm teure Beerdigung bezahlt werden musste. Ihr Vater wurde kurze Zeit später nach Westmoor und dann später ins Nationalgefängnis überführt, da seine Alkoholexzesse ihn dazu verleiteten, brutaler und rücksichtsloser zu werden, sodass er in eine Schlägerei geraten war, worauf er später beschuldigt wurde, einem God zu nahe getreten zu sein. Das war dann das Aus für sein Leben in Freiheit.

Viktoria versuchte die Bilder aus dem Kopf zu verbannen und bereitete sich darauf vor, den letzten Akt ihrer kleinen Unternehmung anzugehen. Sinn und Zweck war es, die bedeutsamen Experimente von Dr. Wayne, der für den Konzern arbeitete, empfindlich zu stören. Sie kannte Alex nur zu gut und wusste, was er getan hatte. Meist sah sie ihn durch die Straßen von Old Dover Town umherstreifen – damals war Viktoria, die alle nur „Bunny“ nannten, noch ein kleines Kind und die Erinnerungen waren nur noch schemenhaft, dennoch sah sie ihn an ihrer Schule. Viele meinten, er würde Kindern illegale Drogen verkaufen. Dies mochte vielleicht stimmen und auch der spätere Mord an dem Polizisten in der U-Bahn-Station war sicherlich nicht sympathieerweckend; dennoch hatte Alex Burton das nicht verdient, was Dr. Wayne mit ihm angestellt hatte und noch anstellen würde.

Ein letztes Mal noch an der Zigarette gezogen und ein letzter Blick auf ihre Uhr. Sie sah sich um. Die Straße war wie leergefegt um diese Zeit. Lediglich ein paar Punks besprühten in unmittelbarer Nähe eine Häuserwand mit Graffiti. Sie wollte gerade wieder in das Gebäude der Hood-Labore gehen, als eine Hand ihre rechte Schulter ergriff und sie herumdrehte.

„Entschuldigen Sie, Miss…“, drang eine sanfte Stimme in ihr Ohr, „aber Zigaretten einfach so auf den Boden zu werfen, ist leider in dieser Gegend nicht gestattet.“

Viktoria sah in die Augen eines jungen Mannes, der ungefähr Mitte Zwanzig war. Er trug eine schwarze Lederjacke mit blauen Armbinden. Diese offenbarten, dass er ein Mitarbeiter des Police-Department Blue war und sicherlich nur zufällig beobachtet hatte, wie sie achtlos die Zigarette weggeschmissen hatte. Seine rotbraunen Haare hingen ihm tief ins Gesicht, sodass sie Schwierigkeiten hatte, ihm in die Augen zu sehen.

„Polizei?!“, fragte sie verwundert.

„Genau, Miss. Police-Department Helligenstadt. Ich fürchte, ich muss ihnen eine Ordnungsstrafe verpassen“, sagte der fremde Polizist mit einem verführerischen Grinsen.

„Oh Officer…“ – „Detektiv…“, warf der Fremde ein.

„Wie sie meinen – Detektiv – es ist doch nur eine harmlose Zigarette. Könnten sie nicht vielleicht eine Ausnahme machen? Ich bin neu hier bei den Hood-Laboren, wie sie unschwer an meinem weißen Kittel erkennen können, habe ich noch nicht mal mein Namensschild erhalten. Ich kannte die Regeln dieser Gegend noch nicht so genau – deswegen… lassen sie bitte Gnade vor Recht ergehen, okay?“, Viktoria ließ dabei alle weiblichen Vorzüge spielen und in ihrer Stimme lag der verführerische Ton einer schnurrenden Katze, die sich zur Paarung bereit erklärte – oder war es vielmehr das belustigte Fiepsen eines Hasen? Wer wusste das schon genau. Der fremde Polizist schien auf ihre Annäherungsversuche einzugehen und sein Gesicht erhellte sich.

„Nun… gut.. Miss?“, fragte er mit einem verlegenen Unterton.

„Masterson, Detektiv“, beantwortete Viktoria mit einem gespielt breiten Lächeln. „Ich werde noch einmal von einem Ordnungsgeld absehen. Doch lassen Sie sich nicht noch einmal erwischen.“

„Kein Problem. Ich werde künftig darauf achten.“

Aus einiger Entfernung drang ein Ruf, der dem fremden Polizisten galt:

„Hey Jack! Wir müssen los! Ashmoore wartet schon!“

„Bin gleich da! – Die Pflicht ruft, Miss Masterson. Ich nehme sie beim Wort, und noch viel Glück oder was auch immer in ihrem neuen Job.“

Mit diesen Worten wandte sich der Polizist, der mit dem Namen Jack gerufen wurde, um und entfernte sich von Viktoria, die erleichtert aufatmete.

„Was habe ich doch für ein Glück. Hätte der Typ mich jetzt noch weiter aufgehalten, wäre die ganze Unternehmung schiefgelaufen; doch jetzt wird es wirklich Zeit für meinen grandiosen Auftritt.“

Den Kittel zurechtgezupft schlenderte Viktoria Masterson ihrem Schicksal entgegen, um einen Mann aus den Fängen des Konzerns zu befreien. Zu diesem Zeitpunkt ahnte sie noch nicht, dass der unbekannte Polizist ihr noch einmal begegnen würde, und ihre nächste Begegnung würde dann nicht so freundlich ablaufen wie die gerade vergangene.


IV.

07. Januar 2088 – in den Hood-Laboren, Stasis-Abteilung – 10:42 Uhr Ortszeit…

Der junge Assistent des Doktors, Graham sein Name, nahm die letzten Einstellungen am Computer vor, der zur Überwachung der Stasis von Alex Burton dienten. Der kleine Kriminelle und zugleich auch Proband des Experiments lag auf einer metallenen Pritsche, die vertikal aufgerichtet war, bereit, in den übergroßen Stasistank geschoben zu werden. Alex hingegen bemühte sich währenddessen, nicht weiter aufzufallen, denn das Serum, das ihm Viktoria alias Bunny gespritzt hatte, hielt ihn trotz der Schlafmedikamente wach. Graham war so sehr mit den Einstellungen beschäftigt, dass er nicht bemerkte, wie Viktoria den Raum betrat.

„Graham?! – Richtig, oder?“, rief sie in den Raum und ging dabei weiter auf den jungen Assistenten zu. Der wiederum fuhr erschrocken herum und war sichtlich überrascht von der Tatsache, dass sich eine weitere Person Zugang zu diesen Räumlichkeiten verschafft hatte, die höchste Sicherheitsstufen besaßen.

„Wer – wer sind sie?“, wollte er wissen.

„Oh, entschuldigen Sie – ich habe noch immer nicht mein Namensschild bekommen. Ich bin Viki Masterson, die neue Assistentin von Dr. Wayne“, log Viktoria gelassen.

„Er hat mir noch nie von ihnen erzählt – aber in letzter Zeit ist er so oder so sehr verschlossen mir gegenüber“, erwiderte Graham nachdenklich.

„Dann muss er es vergessen haben. Glauben Sie mir – ich bin auch etwas durch den Wind, wegen der Sache mit Alex Burton.“

„Sie kennen Alex? Öhm, ich meine… den Patienten?“, fragte der Assistent erstaunt.

„Aber ja doch. Der Doktor hatte mich extra noch einmal zu ihnen geschickt. Damit ich die Daten von seinem Experiment in Verwahrung nehme. Er braucht diese für seine… ähmm… was war es noch…?“ , Viktoria tat so, als wenn sie scharf überlegte, und sah ihr Gegenüber hilfesuchend an.

„..die Präsentation von Beptus, meinen Sie?“, vollendete Graham die Gedanken von Viktoria zögerlich.

„Ja, das ist es! Graham, du bist ein Prinz!“, erwiderte die Outsiderin im gespielten überschwänglichen Gefühlsausbruch, der auf Sympathie stoßen wollte.

„Klar – kein Problem. Ich kann dir die Daten von Beptus und den Experimenten an Alex Burton hier auf diese Laserdisk speichern. Wo ist denn der Doktor gerade?“

„Der liebe Doktor ist gerade auf dem Weg zur Konferenz – ich sollte so schnell wie möglich nachkommen, damit er die Daten erhält. Er hätte auch das Cybernetz für die Datenübertragung verwenden können, doch er hielt diese brisanten Details für zu wichtig, als dass man diese einfach so in ein öffentliches Netz speist.“

Graham sah tief in die Augen der jungen Frau und zwinkerte ihr zu. Er nahm sich eine Laserdisk aus einer der vielen Schubladen und legte diese ein. Es dauerte nur wenige Momente und wenige Handgriffe, um die Daten zu transferieren.

„So…“, sagte Graham nach wenigen Augenblicken. „Hier haben wir die Daten. Analog ist es doch sicherer für den Doktor. Hoffe, er hat mit den Ergebnissen auch den Erfolg, welchen er sich erhofft.“

Viktoria nahm die Disk an sich und feixte Graham an:

„Wunderbar, mein Kleiner…“

„Hast du heute Abend schon was vor?“, fing Graham freundlich das Flirten an. Er ahnte nicht, dass er gerade den größten Fehler seines Lebens begangen hatte.

„Ich weiß nicht… zum einen bist Du nicht mein Typ…“

„Oh, warum nicht?“, gab der Assistent enttäuscht zurück, doch Viktoria fuhr unbeirrt fort:

„…zum anderen habe ich schon das von dir, was ich haben wollte.“ Mit diesen Worten und ohne jegliche weitere Verzögerung versetzte die junge Outsiderin Graham einen kräftigen Nackenschlag, sodass er bewusstlos und mit einem leisen Stöhnen zu Boden fiel. Sie hätte ihn auch töten können, doch dies war nicht so ihr Stil – sie wollte nicht Rache üben an den kleinen Angestellten, sondern eher am Konzern an sich. Deswegen genügte es ihr einfach, den verdutzten Laborgehilfen mit ihrem Schlag außer Gefecht gesetzt zu haben. Schnell wandte sie sich zu Alex, der immer noch festgeschnallt auf der Pritsche lag.

„Alex! Hörst du mich?!“, fragte sie energisch. Der kleine, und verjüngte Patient erwiderte im ruhigen Tonfall: „Aber klar doch – Bunny. Du hast mir das Serum nicht umsonst gespritzt. Dafür muss ich dir wohl danken.“

„Dafür bleibt wenig Zeit, Alex. Komm, wir sollten hier verschwinden. Ich denke, je mehr Zeit wir jetzt verlieren, desto schwerer wird es sein, unbemerkt abzutauchen.“

Alex hielt inne und sah sich um. Vor ihm der Stasistank nebst einigen Computeranlagen und kleinen Tischen, davor liegend der junge Graham. In seinen Augen lag ein Anflug von unkontrollierter innerlicher Wut. Verächtlich fragte er Bunny:

„Ist dieses Nichts da am Boden tot?“

Bunny sah Alex verwundert an. „Nein – ich habe ihn nur bewusstlos geschlagen.“

„Das reicht leider nicht, Bunny“, sagte Alex schroff und nahm sich ein Skalpell, das sich auf einen der Tische befand.

Viktoria, die Alex nur Bunny nannte, sah ihn erschrocken an und war sichtlich entsetzt darüber, dass Alex anscheinend einen weiteren Mord begehen wollte.

„Du willst ihn doch nicht umbringen, oder?! Alex, Nein!“

„Höre mir gut zu, Bunny. Er ist Teil dieses beschissenen Problems. Siehst Du, was sie mit mir machen wollen?! Wenn er überlebt, dann sind wir beide schneller im Gefängnis, als ich aus dieser verdammten Stadt verschwinden kann. Er darf nicht überleben!“

Noch immer starr vor Schreck sah Viktoria dabei zu, wie Alex das Skalpell nahm und in die Kehle des bewusstlosen Assistenten stach. Man hörte noch nicht einmal ein Röcheln. Blut quoll unablässig aus dessen Kehle. Sichtlich zufrieden mit seinem morbiden Werk richtete sich Alex Burton auf und sah entschlossen in die Augen seiner Begleiterin.

„Tu nicht so schockiert!“, sagte er mit arrogantem Unterton. „Sein Schicksal wird bald die ganze Stadt ereilen.“

„Was… was hast du vor?“, fragte Viktoria ängstlich.

„Gib mir die Disk – los, mach schon!“

In den Augen des Polizistenmörders lag eine Spur von Wahnsinn, der sich aber nicht ganz seiner Entschlossenheit überordnete. Alex blieb noch immer rational, vielleicht zu rational. Innerlich wusste Viktoria es. Alex wollte ebenso wie sie Rache nehmen, doch nicht einfach nur Rache an einem Konzern – Nein – er wollte Rache nehmen an dieser Stadt. Einfach an der Gesellschaft, ob nun normale Bürger oder korrupte Gods. Er wollte, dass ALLE sterben!

Notgedrungen und ohne jegliche Waffe in der Hand überreichte sie Alex die Daten über Beptus und musste sich dabei eine Träne verkneifen. Sie versuchte noch einmal, vergebens an seine Vernunft zu appellieren:

„Ich vermute mal, du willst Beptus gegen diese Stadt verwenden, oder? Alex! Bitte tu es nicht! Nicht alle Menschen haben dich hintergangen… bitte denke an….“

Sie wurde schroff unterbrochen.

„..an Noah?!“, rief Alex ihr entgegen. „Noah ist tot! Ich wurde meines einzigen Freundes beraubt! Dafür wird diese Stadt und alle, die mich damals in diese Situation gebracht haben, büßen. Sie werden alle sterben – allen voran dieser John Ashmoore!“, in Alex Stimme lag ein zorniges Beben, das beispiellos war. Erst jetzt wurde es der Outsiderin klar, wem sie zur Flucht verholfen hatte. Alex war wie ein entfesselter Dämon, der nach Tod und Zerstörung gierte. Es dauerte einige Zeit, doch dann traute sie sich, Alex eine Frage zu stellen:

„Wie soll es nun weitergehen? Was hast du vor?“

Alex ging zum Computerterminal und bediente die Tastatur. Es gab in diesem Moment viele Möglichkeiten, um Alex einfach bewusstlos zu schlagen und mit der Disk zu verschwinden, doch innerlich wehrte sich ihre dunkle Seite dagegen, Alex auch nur ein Haar zu krümmen. Dementsprechend unternahm sie nichts und wartete ab, was als nächstes passierte. Dabei fiel ihr Blick auf den toten Graham.

„Was ist mit ihm?“, wollte sie wissen.

„Ich kümmere mich nicht weiter um Leichen, Bunny. Die süßen, kleinen Ratten werden sich seiner annehmen.“

„Ich sehe, du kannst programmieren? Woher…?“, fragte Viktoria erstaunt.

„Ich habe viel Zeit damit verbracht, hier in den Laboren, mich weiterzubilden, und konnte somit umfassendes Wissen über das Cybernetz und Programmiersprachen erlangen. Dieses Baby hier zu manipulieren ist dabei eines meiner leichtesten Übungen. Weiterhin möchte ich einige Firmen ausfindig machen, die es mir erlauben, an Laborgerätschaften zu kommen, womit ich Beptus reproduzieren kann.“

Es erschien so, als wenn Alex diesen wahnsinnigen Plan bereits vor langer Zeit erdacht hätte. Noch immer fassungslos und von Selbstvorwürfen geprägt sah sie Alex dabei zu, wie er dem Computer eine seiner neuen, virtuellen Visitenkarten einprogrammierte. Es war ein Totenkopf mit den verschnörkelten Worten: „Skullface lässt grüßen.“

So nannte er sich also von nun an – Skullface – die Welt sollte seinen todbringenden Namen bald erfahren, doch noch war er am Anfang seiner Unternehmung, noch hatte er lediglich zwei Menschen auf dem Gewissen. Die Zeit würde vergehen und damit auch die Anzahl seiner Opfer steigen. Mit einem letzten Tippen auf die Tastatur dreht sich Alex zu Viktoria um und lachte leise auf: „Es ist fertig. Egal, wer dieses Labor nun betritt, er wird eine böse Überraschung erleben. Du hast jetzt die Wahl, Bunny.“

Kalt blickten die beiden unterschiedlich farbigen Augen sie an. Alex forderte eine Entscheidung von ihr, die nicht leichtfertig zu treffen war.

„Ich soll dir folgen, Alex?“, fragte sie mit Unruhe in ihrer Stimme.

Bedachtsam stand der kleine Mörder auf, sah ihr energischer ins Gesicht und biss sich dabei auf die Unterlippe: „Wir sind beide nicht so verschieden. Du willst Rache und ich will Rache. Wenngleich deine Rache harmloser ausfallen würde, zugegeben…“

„Ich würde niemals die ganze Stadt verseuchen. Das ist abscheulich und zu heftig! Hätte ich das geahnt, Alex…“

Abermals wurde sie von der forschen Art ihres Gegenübers unterbrochen:

„Wäre ich in diesem Tank letzten Endes verreckt. Ich weiß deine Hilfe zu schätzen, Bunny. Doch wenn du nicht mit mir kommen möchtest, dann gehe mir aus dem Weg! Die Tatsache, dass du mir das Leben gerettet hattest, verschont dich von meiner Rache. Verlasse die Stadt – solange du noch kannst. Solange ich noch mit den Vorbereitungen beschäftigt bin.“

Mit diesen Worten wandte sich Alex der Labortüre zu und machte sich auf, den Raum zu verlassen. Er kehrte sich noch ein letztes Mal um und blickte in die von Tränen besudelten Augen von Bunny:

„Kopf hoch, Kleines! Du schaffst das schon. Doch noch eine Kleinigkeit wäre zu klären…“

„Die da wäre?“, erwiderte Viktoria mit zitternder Stimme.

„Wenn wir uns das nächste Mal treffen sollten, wenn es ein nächstes Mal geben sollte, dann nenne mich nie wieder Alex – Alex starb in diesen Laboren. Nenne mich in Zukunft nur noch Skullface!“

Die letzten Worte von Alex Burton drangen nur noch schemenhaft an die Ohren von Viktoria. Ihre Gedanken waren voller Selbstzweifel. Zweifel daran, ob sie das Richtige getan hatte. War ihre Rache zu fanatisch gewesen, sodass ihr jedes Mittel recht war, den Konzern zu zerstören? Hatte sie den Weltuntergang heraufbeschworen? Was würde weiter passieren? Sollte sie zur Polizei gehen? Egal welche Gedanken sie nun beschäftigten, sie musste hier raus. Schon bald würde man merken, dass Graham sich nicht mehr meldete. Schon bald würde man merken, dass Alex, alias Skullface, verschwunden war. Sie musste erst einmal in den Untergrund verschwinden und dann weitersehen. Egal was auch immer passieren würde, Skullface und sie würden von nun an getrennte Wege gehen. Mord kam für sie nie in Frage. Rache war da ein ganz anderes Gebiet. Das wusste Viktoria und so machte sie sich auf, ihren Weg durch diese Stadt zu finden. Es war ihre Stadt – die Straßen von Helligenstadt.

ENDE


  • Ursprung:
  • Übernommen am: 22.04.2021 12:30

Vertonung

reihe/cyberpunk-red_alert/deadline.txt · Zuletzt geändert: 23.04.2021 09:36 von hikaru_mitena